Leistungsspektrum

Immer häufiger ist die Radiologie nicht nur in die Diagnostik, sondern auch aktiv in die Behandlung einbezogen. Daher führen wir neben bildgesteuerten diagnostischen auch therapeutische minimalinvasive Eingriffe durch, meist mittels CT (Computertomographie) oder Ultraschall. Manche Patienten leiden zum Beispiel an Abszessen, etwa im Bauchraum. In diese Flüssigkeitsansammlungen können wir unter CT- oder Ultraschallkontrolle Drainagen legen, so dass die Flüssigkeit nach außen abgeleitet wird, ohne dass der Bauch durch einen chirurgischen Eingriff geöffnet werden muss. Der interventionelle Radiologe kommt außerdem in der Schmerztherapie zum Einsatz, zum Beispiel bei Bandscheibenvorfällen und Nervenwurzelreizungen. Unter computertomographischer Kontrolle spritzen wir Medikamente ganz exakt an die Stelle, die den Dauerschmerz auslöst.

Röntgen

Das bekannteste bildgebende Verfahren ist die „klassische“ Röntgenuntersuchung. Sie dauert nur wenige Sekunden und gibt schnell über krankhafte Veränderungen des Brustkorbs, des Bauchraums oder des Skeletts Auskunft. Besonders rasch und sicher können wir damit zum Beispiel Knochenbrüche, Veränderungen der Lunge und des Herzens oder Erkrankungen der Gelenke feststellen. Unsere Klinik nutzt die digitale Röntgentechnik.

Dieses Verfahren hat mehrere Vorteile: Die Strahlenexposition verringert sich, weil Fehlbelichtungen ausgeschlossen sind. Die Bilder haben eine exzellente Schärfe und lassen sich nachbearbeiten, um zum Beispiel bei unklaren Befunden einzelne Bereiche zu vergrößern. Außerdem stehen sie sofort über eine interne Datenbank allen behandelnden Krankenhausmedizinern zur Verfügung.

Sonographie/Ultraschall

Die Sonographie erzeugt Bilder mittels ungefährlicher Ultraschallwellen. Mit dem Ultraschall können besonders gut dynamische Prozesse (z. B. Herzaktion, Zwerchfellbewegung, Darmperistaltik, Blutfluss) bewertet und die klinische Untersuchung der Patienten (z. B. Erkennung von unfallbedingten Muskel- und Sehnenlücken durch manuelle Dehnung des entsprechenden Areals durch den Untersucher) unterstützt werden.

Durch den Einsatz der Kontrastmittelsonographie können insbesondere Veränderungen der inneren Organe sehr gut differenziert werden. Aufgrund dieses breiten Untersuchungsspektrums ergänzt die Sonographie die Computertomografie und Kernspintomographie und kann sie in bestimmten Fällen sogar ersetzen.

Der Chefarzt der Abteilung verfügt über die Qualifikation als Kursleiter für radiologische Sonographie (Stufe III) der Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin.

Mammographie und Mammasonographie

Die Mammographie ist eine Röntgenuntersuchung der Brust. Mit ihrer Hilfe lassen sich schon Tumore aufspüren, bevor sie als Knoten oder Verhärtung zu ertasten sind. Außerdem kann man mit ihr zuverlässig Mikroverkalkungen (das sind winzige, nicht tastbare Veränderungen in der Brust, die Frühzeichen eines Tumors sein können) erkennen. Im St. Elisabeth-Krankenhaus setzen wir die Mammographie mit digitaler Technik ein. Sie bietet eine höhere Kontrast- und Detailauflösung als die herkömmliche Untersuchung und geht außerdem mit einer geringeren Strahlenexposition einher.

Unsere Klinik für Radiologie ist Teil des Brustzentrums Kreis Recklinghausen. Daher gehören neben der Mammographie die Ultraschalluntersuchung sowie manchmal ergänzend auch die Magnetresonanztomographie (MRT) der Brust zu unseren diagnostischen Möglichkeiten.

Durchleuchtung und digitale Subtraktionsangiographie (DSA)

Bei einer Durchleuchtung wird nicht ein einzelnes Röntgenbild angefertigt, sondern eine ganze Bilderserie. Dabei ist das Röntgengerät direkt an einen Monitor angeschlossen. Diese dynamische Untersuchung ermöglicht es uns, Bewegungen der inneren Organe und den Fluss des Blutes in den Gefäßen zu verfolgen. Das ist für die exakte Diagnostik wichtig, zum Beispiel dann, wenn bei Patient*innen Schluckstörungen oder lang anhaltende Verdauungsbeschwerden auftreten, deren Ursache unklar ist. Auch wenn der Verdacht auf eine Thrombose besteht, kann eine Durchleuchtungsuntersuchung (Phlebographie) ein Blutgerinnsel sichtbar machen. Bei der Durchleuchtung wird den Patienten meistens ein Kontrastmittel gegeben.

Computertomographie (CT)

Bei einer Computertomographie werden mit Hilfe von Röntgenstrahlen Schnittbilder erstellt. Ein Computertomograph besteht aus einem Ring, in dem sich die Strahlenquelle und die Strahlungsempfänger (Detektoren) befinden. Während der Untersuchung wird der Patient langsam durch den Ring gefahren. Meistens wird ein Kontrastmittel verabreicht. Zur Beurteilung von Struktur und Durchblutung von Organen und Geweben und zur Darstellung von Blutgefäßen wird Kontrastmittel in eine Vene appliziert. Gegebenenfalls muß zusätzlich Kontrastmittel getrunken werden, um den Magen-Darm-Trakt beurteilen und abgrenzen zu können.

Die CT liefert sehr schnell detaillierte Bilder, die in alle Raumrichtungen und dreidimensional rekonstruiert werden können - vom Kopf bis zu den Füßen. Im Vergleich zur Magnetresonanztomographie ist die Untersuchungszeit sehr kurz. Die CT-Untersuchung dient vor allem zur Diagnostik von Lungenerkrankungen, Unfallverletzungen, Tumoren oder Schlaganfällen. Zur feingeweblichen Untersuchung unklarer Strukturen können mittels Nadelpunktion Gewebeproben aus Organen wie der Lunge, der Leber und den Knochen gewonnen werden (CT-gesteuerte Punktion). Die CT-Sicht ermöglicht eine sehr zielgenaue Gewebeentnahme und ermöglicht den Schutz der Nachbarstrukturen.

Magnetresonanztomographie (MRT)

Die Magnetresonanztomographie, auch Kernspintomographie genannt, nutzt zur Diagnostik Magnetfelder. Besonders gut eignet sich das Verfahren zur Darstellung des Gehirns und des Rückenmarkes, der Gelenke, der Wirbelsäule und der Weichteile (Sehnen, Bänder, Muskeln) und zur Antwort auf Fragen zu Erkrankungen des Bauch- und Beckenraumes, die mittels Computertomographie nicht geklärt werden konnten. Für die Untersuchung werden die Patienten in einen großen Magneten gelagert. Bei Trägern von metallischen Implantaten muß vorher geprüft werden, ob die MRT-Untersuchung erlaubt ist. Die Untersuchung von Patienten mit Herzschrittmachern ist in vielen, aber nicht allen Fällen möglich, Zur Entscheidung wird der vorzulegende Schrittmacherausweis herangezogen. Eine Magnetresonanztomographie-Untersuchung dauert länger als eine Computertomographie. Ihr großer Vorteil ist jedoch, dass bei dieser Untersuchung keine Strahlenexposition entsteht.

Die Bilder der Kardio-Magnetresonanztomographie zeigen, wie stark der Herzmuskel durchblutet ist und welche Bereiche des Herzens unter Belastung nicht ausreichend versorgt werden. Die MRT deckt auch das Vorliegen einer Herzmuskelentzündung (Myokarditis) auf. Außerdem kann man mit ihrer Hilfe die Folgen eines Herzinfarkts erkennen. Jedes Untersuchungsverfahren hat seine besonderen Indikationen und Stärken. Der Einsatz der einzelnen Verfahren hängt von den abzuklärenden Beschwerden und den zu untersuchenden Organen ab und erfolgt in enger Abstimmung mit dem zuweisenden Krankenhausarzt oder niedergelassenen Arzt.


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