Hinweis: Bis auf Weiteres bleibt unser Leistungsspektrum vollumfänglich bestehen.
Sollten dennoch Fragen bestehen, melden Sie sich sehr gerne in unserem Sekretariat.
Unsere Klinik für Innere Medizin, Fachbereich Kardiologie und internistische Intensivmedizin verfügt über spezielle Expertisen auf dem Gebiet der Behandlung von Herzrhythmusstörungen (Arrhythmien). Rhythmusstörungen (Arrhythmien) gehören zu den häufigsten Erkrankungen des Herzens. Die Rhythmologie – ein Teilgebiet der Kardiologie – befasst sich mit der Diagnostik und Therapie dieser Erkrankungen.
Arrhythmien sind Extraschläge (Extrasystolen) des Herzrhythmus. Auch kann die Herzfrequenz zu langsam (Bradykardie) oder zu schnell (Tachykardie) sein. Empfunden werden diese Arrhythmien oft als „Herzklopfen“.
Ein unregelmäßiger Herzschlag kann zum Beispiel sein:
Wenn das Herz aus dem Rhythmus gerät, haben wir verschiedene Möglichkeiten, die elektrischen Leitungen am Herzen wieder in den Takt zu bringen und Beschwerden zu lindern. Dazu gehören zum Beispiel
Der Chefarzt der Klinik, Dr. Jan Bernd Böckenförde, verfügt über die Zusatzqualifikation „Spezielle Rhythmologie – Aktive Herzrhythmusimplantate“ der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK). Er ist von der Fachgesellschaft außerdem als Fortbildungsleiter für den Erwerb dieser Zusatzqualifikation anerkannt. Das St. Elisabeth-Krankenhaus selbst wurde als Fortbildungsstätte zertifiziert und darf angehende Mediziner hinsichtlich der Implantation von Schrittmachern und Defibrillatoren ausbilden.
Herzschrittmacher sind kleine, unter die Haut gelegte „Motoren“, die Ihren Herzschlag steuern können. Von diesem „Motor“ gehen Sonden durch vorhandene Venen in das Herz, über die die elektrischen Ströme geleitet werden.
Klassischerweise erhalten Patienten mit einem zu langsamen Herzschlag einen Herzschrittmacher. Zugrunde liegende Erkrankungen sind zum Beispiel:
Immer ist die (angeborene) Erregungsleitung am Herzen gestört.
Um Rhythmusstörungen zu behandeln, haben wir verschiedene Formen von Schrittmachern. Abhängig von der Art Ihrer unregelmäßigen Herzfrequenz, erhalten Sie zum Beispiel
Wir können gleichwohl auch zu schnelle Herzschläge erfolgreich mit einem Defibrillator behandeln.
Viele Patienten mit einer schweren Herzinsuffizienz (Herzschwäche) haben auch Herzrhythmusstörungen. Das ist eine bestimmte Form von Herzrasen (ventrikuläre Tachykardie), die in einigen Fällen in das lebensgefährliche Kammerflimmern übergehen kann. Diese Patienten profitieren von einem Defibrillator (Einkammer-/Zweikammer-/Dreikammerdefibrillator).
Wie funktioniert die CRT-D-Therapie?
Ein CRT-D-Gerät kombiniert zweierlei:
Beide Therapien ergänzen sich:
Das kann in vielen Fällen einen plötzlichen Herztod verhindern.
Wem hilft das System?
Ein Patient mit Herzinsuffizienz muss bestimmte Kriterien erfüllen, um für die Implantation eines CRT-D-(P)-Geräts infrage zu kommen. Sollte diese Therapie für Sie infrage kommen, werden wir mit Ihnen darüber sprechen.
Lebensrettende Jacke: Externer Defibrillator (ICD) – die „LifeVest®“
Sind Rhythmusstörungen da, aber die Ursache ist (noch) unklar, oder sind – zum Beispiel bei einer akuten Entzündung am Herzen oder einem Herzinfarkt – die unregelmäßigen Schläge ggf. nur vorübergehend vorhanden, können Betroffene den Defibrillator für einen bestimmten Zeitraum als Weste tragen. Danach wird erneut entschieden, ob ein permanenter Defibrillator eingesetzt werden muss.
Die Herzrhythmusstörungen gewinnen bei den Erkrankungen des Herzens eine immer größere Bedeutung. Allein in Deutschland leiden aktuell 1,5-2 Millionen Menschen an der häufigsten Herzrhythmusstörung, dem Vorhofflimmern. Weitere Formen von Herzrhythmusstörungen wie beispielsweise „kreisende Erregungen“ über Kurzschlussverbindungen oder auch Narbengewebe nach einem Herzinfarkt, können zu Herzstolpern oder auch Herzjagen mit hohem Pulsschlag führen. Dabei kann es sich um eher harmlose, als auch lebensbedrohliche Formen von Herzrhythmusstörungen handeln.
Daher erfordert die weitere Abklärung oft eine umfassende Diagnostik und fachliche Expertise zur Diagnosesicherung, Beratung und Erstellung eines individuellen Therapiekonzeptes. Dieses erfolgt durch die DGK zertifizierten Elektrophysiologen Dr. med. M. Lukat (Leiter der Elektrophysiologie) und Dr. med. U. Böck (Stellvertreter).
Da die technische Entwicklung im Rahmen der Digitalisierung, gerade in den letzten Jahren, in der Elektrophysiologie zu erheblichen Veränderungen und Erweiterung der diagnostischen und insbesondere der therapeutischen Möglichkeiten zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen geführt hat, ist die Ablationsbehandlung für viele Formen der Herzrhythmusstörungen im Laufe der letzten Jahre die Standardtherapie geworden. Aufwendige 3-dimensionale Untersuchungsverfahren ermöglichen immer komplexere Rhythmusstörungen zu verstehen und erfolgreich zu therapieren.
Insbesondere bei der Therapie des Vorhofflimmerns nimmt die Ablationsbehandlung eine immer größere Rolle ein. Zur differenzierten Diagnostik und Therapie steht in unserem Haus ein hochmodernes, hochauflösendes 3-D Mappingsystem der neusten Generation (Ensite X Firma Abbott) zur Verfügung. Hiermit gelingt es in den meisten Fällen Rhythmusstörungen mittels strahlenarmer/strahlenfreier 3 -D Navigation millimetergenau im Herzen zu lokalisieren und durch Abgabe von Radiofrequenzenergie (Hitze) zu veröden und somit zu heilen. Die Ablation (Verödung) von Vorhofflimmern erfolgt in der Regel durch Einsatz eines Kryoballons.
Die Verödung wird an der Einmündung der elektrisch aktiven Lungenvenen in die linke Vorkammer des Herzens mittels Einsatzes von Kälte durchgeführt (sog. Kryoablation). Dabei werden Temperaturen bis zu -60° C erreicht, die zu einer Unterbrechung des Aussendens von elektrischen Störsignale aus den Lungenvenen führen, welche in ca. 90 % der Fälle den wesentlichen Treiber zur Entstehung von Vorhofflimmern darstellen.
Ein ggfs. erforderlicher Zweiteingriff nach primär erfolgreicher Verödungstherapie von Vorhofflimmern (Pulmonalvenenisolation) erfolgt mittels 3-D gestützter Radiofrequenzablation, um gezielt entstandene Lücken in der ehemaligen Ablationsregion zu schließen. Durch dieses Vorgehen sind gute Langzeiterfolge in der Therapie von Vorhofflimmern durch Pulmonalvenenisolation zu erzielen.
Das gesamte Spektrum der Diagnostik und Therapie der kathetergestüzten Ablationsbehandlungen (Verödungsbehandlung) von Herzrhythmusstörungen wird durch ein Team aus hochqualifizierten ärztlichen und pflegenden Mitarbeitern durchgeführt. Weiterhin ist die Elektrophysiologie des Marien-Hospital Marl DGK-zertifizierte Stätte der Zusatzqualifikation für spezielle Rhythmologie und bildet ärztliche Kollegen im Bereich der modernen Elektrophysiologie aus.
Die Kontaktaufnahme zur Diagnostik und Therapie bei Herzrhythmusstörung kann über das Sekretariat der Kardiologie des St. Elisabeth Krankenhaus Dorsten, sowie des Marien-Hospitals Marl erfolgen.
Bei Vorhofflimmern (die Vorhöfe des Herzens bewegen sich rasend schnell) können Medikamente oder eine Therapie bei einer Elektrophysiologischen Untersuchung (EPU) helfen. Die Patienten erhalten zunächst blutverdünnende Medikamente, um einem Schlaganfall vorzubeugen.
Während dieser EPU (PVI, Pulmonalvenen-Isolation) setzen die Untersucher Verödungen (Narben) an die Stellen, die das Vorhofflimmern mit auslösen. Das Ziel ist, den Herzschlag zu normalisieren. Mittlerweile weiß man auch, dass die Lungenvenen an der Entstehung eines Vorhofflimmerns beteiligt sind. Diese Stellen suchen die Untersucher während einer PVI auf und behandeln sie.
Die Kardiologie besitzt viele verschiedene Medikamente, um Herzrhythmusstörungen einzustellen. Gleichwohl braucht es meist ein bisschen Geduld, bis die optimale Therapie feststeht.
Denn: Erfahrungsgemäß reagiert jeder Patient individuell auf die verschiedenen Substanzen. Deshalb muss man manchmal verschiedene Strategien ausprobieren, bis die Situation für alle Beteiligten gut ist.
Nachteile von Rhythmusmedikamenten: Viele dieser Substanzen können Rhythmusstörungen auch manchmal verstärken. Von daher werden wir Sie sorgsam – vor allem in der ersten Zeit der Einnahme – überwachen und die Therapie kontrollieren. Das erfordert häufig einen stationären Aufenthalt.