Epilepsie im Alter

Die Anzahl der im Alter entstehenden Neuerkrankungen steigt rapide an, vor allem ab dem 60. Lebensjahr. Ein 6-10-fach erhöhtes Risiko besteht ab dem 75. Lebensjahr. Auf Grund der stark ansteigenden Lebenserwartung, muss man zwingend zwischen der neu aufgetretenen Epilepsie und der " mitgealtereten Epilepsie" unterscheiden. Die Epilepsie ist einer der häufigsten Erkrankungen im Alter.

Ursachen der Epilepsie im Alter

Das späte Auftreten hat verschiedene Ursachen und Symptome, sind jedoch meist auf einer Erkrankung des Gehirns zurückzuführen. Häufigsten Ursachen sind:

  • Schlaganfälle
  • Arteriosklerose
  • Ein Sturzereignis mit Hirntrauma
  • Eine Hirnblutung
  • Infektionen
  • evtl. Hirntumore

Diagnostische Möglichkeiten in unserer Klinik

Man sollte immer auch parallel Diagnostik durchführen zum Ausschluss anderer Ursachen bzw. Erkrankungen

  • Eigen-/Fremdanamnese, evtl. auch ein Handy-Video
  • EEG, evtl. Schlafentzugs-EEG oder andere Provokationsverfahren
  • CT Kopf, Schädel- MRT
  • Labor
  • kognitive Testungen
  • ggf. Lumbalpunktion

Eine anhaltende Verwirrtheit nach epileptischen Anfällen bei älteren Patienten kann von einigen Stunden bis hin zu mehreren Tagen andauern. Dies kann dazu führen, dass die Symptome falsch interpretiert werden z. B. als Hirninfarkt, Demenz oder Exsikkose.

Therapieoptionen

Im Alter ist es wichtig, auf Grund von verändertem Stoffwechsel zu beachten, dass der ältere Mensch anders auf Medikamente reagiert und vermehrt Nebenwirkungen auftreten können. Unter dem Gesichtspunkt der Multimedikation im Alter muss die Verträglichkeit mit den einzelnen Substanzen beachtet und geprüft werden.

Nach Einstellung sollte man in regelmäßigen Abständen eine EEG- Kontrolle bei einem Niedergelassenen Neurologen durchführen lassen.


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