Endoprothetik: Gelenkchirurgie – Lebensqualität wiederherstellen

Verschleiß ist eine häufige Erkrankung der Gelenke. Typische Arthrose-Beschwerden sind Schmerzen. Sie können Bewegungen – und damit das alltägliche Leben – stark einschränken. Prinzipiell kann jedes Gelenk von Verschleiß betroffen sein, häufig sind es Knie- und Hüftgelenksarthrosen. Aber es kann zum Beispiel auch eine Schultergelenkarthrose auftreten.

Was ist eine Arthrose?

Die Knochenflächen, die in einem Gelenk aufeinandertreffen, sind von Knorpel überzogen. Dieser Knorpel schützt den Knochen vor direkter Abnutzung und gleicht Bewegungen und Belastung aus.

Im Gelenkspalt findet sich zudem eine zähe Flüssigkeit, die Gelenkschmiere (medizinisch: Synovia). Sie versorgt den Knorpel mit allen lebenswichtigen Nährstoffen. Das Knorpelgewebe an sich ist nicht durchblutet. Damit diese Versorgung gut funktioniert, braucht es Bewegung – denn über Bewegung, Zug und Druck gelangen die Nährstoffe in das Knorpelgewebe.

Die Crux: Die Arthroseschmerzen schränken die Bewegung ein, der Knorpel wird nicht mehr so gut mit Nährstoffen versorgt, was ihn anfälliger und brüchiger macht.

Mit den Jahren setzt naturgemäß ein Knorpelabbau ein. Andere Gründe für eine Arthrose können sein:

  • angeborene oder erworbene Fehlstellungen (zum Beispiel unbehandelte Dysplasie des Hüftgelenks, X-Beine oder O-Beine)
  • ein Unfall mit Knochenbruch
  • chronische Erkrankungen wie Gelenkrheuma
  • speziell an der Schulter auch Risse der Sehnenmanschette

Ist der Knorpel an einigen Stellen gänzlich abgenutzt, reiben die Knochen im Gelenk direkt aufeinander. Das Ergebnis: Die Knochen selbst nutzen ab und können sich verformen.

Dann treten bei kleinsten Bewegungen Schmerzen auf. Typisch ist der sogenannte Anlaufschmerz: Wenn sich Betroffene nach einer Weile der Ruhe wieder in Bewegung setzen, ist der Schmerz besonders stark.

Arthrose therapieren

Mit einer konservativen Therapie, also einer Therapie ohne operativen Eingriff, wird der Gelenkverschleiß zuerst behandelt. Dazu gehören verschiedene Maßnahmen, zum Beispiel:

  • Physiotherapie
  • Bewegungstherapie
  • Schmerzbehandlung über Medikamente
  • Anpassung von Einlagen
  • Gewichtsreduktion
  • regelmäßige Bewegung

Das Ziel ist, die Gelenkfunktion und Beweglichkeit zu erhalten. Auch erhalten Sie vielleicht Medikamente über Spritzen direkt in das Gelenk. Das kann die Beschwerden der Betroffenen lindern.

Beispiel: Haben Betroffene in jüngeren Jahren starke Fehlstellungen (X- oder O-Bein) und dadurch bedingt einen Verschleiß (Arthrose) nur eines Gelenkanteils, können Korrekturen der Beinachse („Umstellungsosteotomie“) helfen. Betroffene, die eine Arthrose „nur“ auf der Innenseite des Gelenks durch ein O-Bein entwickelt haben, können wir beispielsweise mit einer Tibiakopfumstellungsteotomie gelenkerhaltend behandeln.

Arthrose behandeln über Gelenkersatz

Sind alle konservativen Mittel erschöpft, kommt für Sie vielleicht ein Gelenkersatz (auch künstliches Gelenk oder Endoprothese genannt) infrage. Dann werden Teile der Gelenke oder ganze Gelenke über ein Implantat ersetzt. Das kann Beweglichkeit verbessern und Schmerzen lindern.

Nicht für jeden Betroffenen eignet sich die gleiche Arthrose-Therapie. Deshalb werden wir intensiv mit Ihnen besprechen, was Sie wünschen:

  • Wie viel Beweglichkeit benötigen Sie? 
  • Wie sehr schränken Sie die arthrotischen Beschwerden ein?
  • Welcher Zeitpunkt für einen operativen Eingriff ist für Sie der richtige? 

Gründe der Entscheidung für ein künstliches Gelenk sind zum Beispiel

  • chronische Schmerzen,
  • konservative Maßnahmen bringen keine Linderung mehr.

Die Entscheidung für eine Operation treffen allein Sie. Wir stehen Ihnen dabei jederzeit beratend zur Seite und wägen Nutzen und Risiko zusammen mit Ihnen ab.

Arthrose des Kniegelenks – Knieprothese

Der Aufbau des Kniegelenks

Das Kniegelenk ist das Gelenk zwischen dem langen Oberschenkelknochen (Femur) und dem Schienbeinknochen (Tibia). An der Vorderseite befindet sich die Kniescheibe (Patella). Der gelenktragende Anteil des Oberschenkels besteht aus zwei rundlichen, parallel zueinanderstehenden Strukturen, den sogenannten Femurrollen. Diese sind mit einer Knorpelschicht versiegelt und liegen dem ebenfalls mit Knorpel überzogenen Schienbeinkopf auf.

Der Knorpel hält beide Knochen voneinander fern, übernimmt unter anderem die Funktion einer Dämpfung während des Laufens und sorgt gemeinsam mit einer zähen Flüssigkeit innerhalb des Gelenks für eine reibungslose Bewegung ohne Schmerzen.

Was ist eine Arthrose des Kniegelenks?

Die Arthrose ist die häufigste Erkrankung des Kniegelenks. Dabei verschleißt der Gelenkknorpel oder verschwindet an manchen Stellen sogar ganz. Die Folge: Ober- und Unterschenkelknochen reiben im Gelenk direkt aufeinander. Das führt zu einer schmerzhaften Einschränkung der Gelenkbeweglichkeit.

Ohne schützende Knorpelschicht besteht die Gefahr, dass sich die Knochen weiter abnutzen und zum Teil erheblich verformen. Anlagebedingte Fehlstellungen wie ein X- oder O-Bein, Zustände nach einem Knochenbruch mit Gelenkbeteiligung oder bestehende Verletzungen des Meniskus können diesen Verschleißprozess beschleunigen.

Wie wird die Arthrose des Kniegelenks therapiert?

An erster Stelle steht eine konservative Therapie. Sie besteht aus dem Zusammenwirken verschiedener Maßnahmen: Dazu gehören etwa Physio- und Bewegungstherapie, eine optimale Einstellung mit Schmerzmedikamenten, die Anpassung von Einlagen, Gewichtsreduktion und regelmäßige Bewegung zum Erhalt der Gelenkfunktion und -beweglichkeit. Auch die Gabe von Spritzen in das Gelenk kann – zumindest zweitweise – die Beschwerden zum Abklingen bringen.

Lassen sich Lebensqualität und Aktionsradius durch konservative Maßnahmen nicht mehr verbessern, kann ein künstliches Gelenk, eine so genannte Endoprothese, die verschlissenen Teile ersetzen. Dadurch können die Beweglichkeit verbessert, Fehlstellungen korrigiert, Instabilitäten ausgeglichen und vor allem Schmerzen gelindert werden.

Wichtig ist uns eine individuelle Anpassung der weiteren Therapieschritte, die sich an dem jeweiligen Allgemeinzustand, aber auch an den Wünschen der Patienten orientiert. Gesundheitliche Risikofaktoren können sich zum Beispiel auf das Ergebnis der Operation auswirken. Außerdem haben nicht alle Patienten dieselben Ansprüche an die Beweglichkeit. Deshalb gilt für uns die Maxime: Das Einholen von Informationen im Vorfeld einer Operation ist wichtig. Aber es kann nicht das Gespräch mit einem erfahrenen Operateur ersetzen. Wir nehmen uns viel Zeit, um mit Ihnen gemeinsam eine individuelle Therapie zu entwickeln, die auf Ihre Bedürfnisse zugeschnitten ist.

Auf Basis Ihrer Röntgenaufnahmen planen wir ganz exakt den Einbau der Prothese, bestimmen die Größe der Prothese und berechnen die notwendige Korrektur einer Fehlstellung. Wenn die gesamte Gelenkfläche von der Arthrose betroffen ist, können wir prinzipiell Totalendoprothesen einsetzen. Ähnlich der Überkronung eines Zahnes wird dabei die zugrundeliegende Knochensubstanz durch exakte Ausmessungen bearbeitet und die Prothese während der Operation sowohl an den Oberschenkel- als auch Unterschenkelknochen angepasst.

Bei starken Fehlstellungen oder defektem Bandapparat – wie zum Beispiel bei einem Rheumabefall des Kniegelenks – können wir alternativ auch achsgekoppelte Implantate verwenden. Ist hingegen nur der innere Gelenkanteil betroffen, der äußere Abschnitt und die Kniescheibenrückfläche jedoch nicht, kann der Einsatz eines so genannten unikondylären Gelenkersatzes (Schlittenprothese oder „halbes Knie“) Vorteile bieten.

Wie sieht die weitere Behandlung nach der Operation aus?

Eine effektive Nachbehandlung beginnt schon vor der Operation. So können Ihnen Sport und Bewegung helfen, schneller wieder fit zu werden. Weitere Maßnahmen, die sie schon vor der Operation durchführen können, sind unter anderem:

  • Kräftigen Sie Ihren Oberkörper, denn nach der Operation werden Sie anfangs mit Gehstützen laufen.
  • Versuchen Sie, Ihr ideales Körpergewicht zu erreichen. Jedes Kilogramm, das Sie vor der Operation abnehmen, senkt die Belastung in der Nachbehandlung.
  • Verzichten Sie auf das Rauchen, denn Rauchen beeinträchtigt die Wundheilung.
  • Haben Sie realistische Erwartungen an das Ergebnis der Operation. Besprechen Sie dies eingehend mit Ihrem behandelnden Arzt.

Nach der Operation ist eine frühzeitige Bewegung des Kniegelenks wichtig, um Vernarbungen zu vermeiden, die langfristig die Beweglichkeit einschränken können. In unserem Haus steht Ihnen dabei ein eingespieltes Team aus Physiotherapeuten, Schwestern und Ärzten zur Seite. An den etwa einwöchigen Krankenhausaufenthalt schließt sich eine Rehabilitationsmaßnahme an, die stationär oder ambulant erfolgen kann. Unser Team des Sozialdienstes setzt sich hierzu rechtzeitig mit Ihnen in Verbindung, damit Sie wieder zügig Ihren normalen Lebensrhythmus erreichen.

Arthrose des Hüftgelenks – Hüftprothese

Der Aufbau des Hüftgelenkes

Das Hüftgelenk gehört zu den Gelenken im menschlichen Körper, die am meisten belastet werden. Es besteht aus dem kugelförmigen Hüftkopf am oberen Ende des Oberschenkelknochens (Femur) und der im Beckenknochen integrierten Hüftpfanne (Acetabulum). Der Hüftkopf kann sich bei jeder Bewegung in der Hüftpfanne drehen.

Sowohl Hüftkopf als auch Hüftpfanne sind mit einer Knorpelschicht überzogen. Der Knorpel hält beide Knochen voneinander fern, übernimmt unter anderem die Funktion einer Dämpfung während des Laufens und sorgt gemeinsam mit einer zähen Flüssigkeit innerhalb des Gelenks für eine reibungslose Bewegung ohne Schmerzen.

Stabilisiert wird das Gelenk durch eine starke Gelenkkapsel und eine Vielzahl von Bändern und Muskeln, die letztlich dafür sorgen, dass das Körpergleichgewicht gehalten werden kann.

Was ist eine Arthrose des Hüftgelenks?

Die häufigsten Erkrankungen des Hüftgelenks sind der Knorpelverschleiß und die Gelenkentzündung (zum Beispiel bei einem Rheumabefall des Gelenks). Der Gelenkknorpel wird dabei ausgedünnt oder verschwindet an manchen Stellen komplett. Dadurch reiben der Hüftkopf und die Pfanne im Gelenk direkt aufeinander. Das schränkt die Gelenkbeweglichkeit ein und ist sehr schmerzhaft. Außerdem bilden sich dabei Knochenvorsprünge (Osteophyten), die die Beweglichkeit weiter mindern können.<o:p></o:p>

Die fehlende schützende Knorpelschicht kann dazu führen, dass sich die Knochen weiter abnutzen und zum Teil erheblich verformen. Auch anlagebedingte Fehlstellungen wie eine im Kindesalter unbehandelte Hüftdysplasie (nicht regelrecht ausgebildete Gelenkpfanne mit dadurch nicht regelrecht zentriertem Hüftkopf), unbehandelte Durchblutungsstörungen im Kindesalter (Morbus Perthes) oder Verletzungen können den Knorpelverschleiß verstärken.

Wie wird die Arthrose des Hüftgelenks therapiert?

In der Behandlung der Arthrose steht die konservative Therapie an erster Stelle. Sie besteht aus dem Zusammenwirken verschiedener Maßnahmen: Dazu gehören Physio- und Bewegungstherapie, die optimale Einstellung mit Schmerzmedikamenten, die Anpassung von Einlagen, Gewichtsreduktion sowie regelmäßige Bewegung zum Erhalt der Gelenkfunktion und -beweglichkeit. Auch die Gabe von Spritzen in das Gelenk ist prinzipiell möglich und kann – zumindest zeitweise – zu einer Besserung der Beschwerden beitragen.

Reichen diese Maßnahmen nicht aus, um die Lebensqualität zu verbessern, kann ein künstliches Gelenk, eine so genannte Endoprothese, die verschlissenen Teile ersetzen. Dadurch können die Beweglichkeit verbessert und Schmerzen gelindert werden.

Wichtig ist uns eine individuelle Anpassung der weiteren Therapieschritte, die sich an dem jeweiligen Allgemeinzustand, aber auch an den Wünschen der Patienten orientiert. Gesundheitliche Risikofaktoren können sich zum Beispiel auf das Ergebnis der Operation auswirken. Außerdem haben nicht alle Patienten dieselben Ansprüche an die Beweglichkeit. Deshalb gilt für uns die Maxime: Das Einholen von Informationen im Vorfeld einer Operation ist wichtig. Aber es kann nicht das Gespräch mit einem erfahrenen Operateur ersetzen. Wir nehmen uns viel Zeit, um mit Ihnen gemeinsam eine individuelle Therapie zu entwickeln, die auf Ihre Bedürfnisse zugeschnitten ist.

Auf Basis Ihrer Röntgenaufnahmen können wir den Einbau der Prothese exakt planen, die Größe der Prothese bestimmen und anpassen. Eine Hüftprothese ersetzt den verschlissenen Hüftkopf und die Hüftgelenkpfanne. Sie besteht – wie auch das natürliche Hüftgelenk – aus mehreren Teilen: Der sogenannte Schaft mit einem Kugelkopf ersetzt den Hüftkopf und wird im Oberschenkelknochen verankert. Die Hüftpfanne hingegen wird durch die so genannte Schale ersetzt. Dadurch kann sich der Kugelkopf ähnlich wie das natürliche Gelenk in der Pfannenschale bewegen.

In Abhängigkeit von der Knochenqualität befestigen wir die Prothese entweder mit einem speziellen Knochenzement, oder wir setzen sie als beschichtete Prothese unzementiert ein. Gerade für jüngere Patienten eignen sich zementfreie Kurzschäfte, so dass man mehr körpereigenen Knochen erhalten kann.

Die Größe des operativen Zugangs (und somit die hinterher sichtbare Narbe) hat für den Operationserfolg keine entscheidende Bedeutung. Nach den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen ist es für eine zügige Rehabilitation viel wichtiger, einen operativen Zugang zu wählen, bei dem möglichst keine oder nur sehr wenig Muskulatur abgelöst werden muss. Für den Eingriff nutzen wir daher natürliche Muskellücken am oberen Oberschenkel.

Wie sieht die weitere Behandlung nach der Operation aus?

Eine effektive Nachbehandlung beginnt schon vor der Operation. So können Ihnen Sport und Bewegung helfen, schneller wieder fit zu werden. Weitere Maßnahmen, die Sie schon vor der Operation durchführen können, sind unter anderem:

  • Kräftigen Sie Ihren Oberkörper, denn nach der Operation werden Sie anfangs mit Gehstützen laufen.
  • Versuchen Sie, Ihr ideales Körpergewicht zu erreichen. Jedes Kilogramm, das Sie vor der Operation abnehmen, senkt die Belastung in der Nachbehandlung.
  • Verzichten Sie auf das Rauchen, denn Rauchen beeinträchtigt die Wundheilung.
  • Haben Sie realistische Erwartungen an das Ergebnis der Operation. Besprechen Sie dies eingehend mit Ihrem behandelnden Arzt.

Nach der Operation ist eine frühzeitige Mobilisation mit entsprechendem Gehtraining wichtig, um eine zügige Rückkehr in den gewohnten Lebensrhythmus zu erreichen. In unserem Haus steht Ihnen dabei ein eingespieltes Team aus Physiotherapeuten, Schwestern und Ärzten zur Seite. Nach dem etwa einwöchigen Krankenhausaufenthalt schließt sich eine Rehabilitationsmaßnahme an. Das Team unseres Sozialdienstes setzt sich mit Ihnen für diese Planung rechtzeitig in Verbindung.

Arthrose des Schultergelenks – Schulterprothese

Der Aufbau des Schultergelenks

Das Schultergelenk ist ein sehr komplexes Gelenk. Es besteht aus dem Schulterhauptgelenk zwischen dem Oberarmkopf und der Gelenkpfanne (medizinisch: gleno-humerales Gelenk), die sich am Schulterblatt befindet. Der komplizierte Bewegungsrhythmus der Schulter umfasst aber auch die Verbindung zwischen Schulterdach und Schlüsselbein (sogenanntes Schultereckgelenk oder AC-Gelenk), die Gleitschicht zwischen Schulterblatt und Brustkorb sowie die Verbindung zwischen Schlüsselbein und Brustbein (sogenanntes SC-Gelenk). Wenn es um die Versorgung einer Schulterarthrose mit einem künstlichen Gelenk geht, ist aber das Schulterhauptgelenk (gleno-humerales Gelenk) betroffen.

Oberarmkopf und Gelenkpfanne (medizinisch: Glenoid) sind mit einer Knorpelschicht versiegelt. Die Gelenkpfanne hat eine birnenförmige Konfiguration und wird von einer Gelenklippe, dem sogenannten Labrum, umgeben.

Der Knorpel hält beide Knochen voneinander fern, übernimmt unter anderem die Funktion einer Gleitschicht während der Bewegungen und sorgt gemeinsam mit einer zähen Flüssigkeit innerhalb des Gelenks für eine reibungslose Bewegung ohne Schmerzen.

Umgeben wird das Gelenk durch eine den Oberarmkopf umgebende Sehnen-Muskelmanschette, der sogenannten Rotatorenmanschette. Diese Sehnen-Muskelmanschette zentriert den Oberarmkopf im Gelenk und ist gleichzeitig für das Bewegungsspiel des Gelenks und die gute Beweglichkeit der Schulter verantwortlich.

Was ist eine Arthrose des Schultergelenks?

Bei der Arthrose des Schultergelenks verschleißt der Gelenkknorpel oder verschwindet an manchen Stellen ganz. Die Folge: Oberarm und Gelenkpfanne reiben im Gelenk direkt aufeinander. Das führt zu einer schmerzhaften Einschränkung der Gelenkbeweglichkeit. Gleichzeitig kommt es durch den Knorpelabrieb zu wiederkehrenden Entzündungen im Gelenk, die einerseits zu Schmerzen, andererseits langfristig zu einer zunehmenden Einsteifung der Gelenkkapsel und somit der Beweglichkeit beitragen.

Eine besondere Form des Gelenkverschleisses am Schultergelenk tritt auf, wenn ein chronischer, nicht reparierbarer Defekt der Sehnen-Muskelmanschette vorliegt. Dann kommt es zur Entwicklung einer sogenannten Defektarthropathie: Der Oberarmkopf liegt nicht mehr zentriert im Gelenk, und die Bestandteile der Schulter unterliegen einer enormen Zerstörung.

Wie wird die Arthrose des Schultergelenks therapiert?

An erster Stelle steht wie bei anderen Arthrosen auch eine konservative Therapie. Sie besteht aus dem Zusammenwirken verschiedener Maßnahmen: Dazu gehören etwa Physio- und Bewegungstherapie, eine optimale Einstellung mit Schmerzmedikamenten, die Anpassung von Einlagen, Gewichtsreduktion und regelmäßige Bewegung zum Erhalt der Gelenkfunktion und -beweglichkeit. Auch die ausgewählte Gabe von Spritzen in das Gelenk kann – zumindest zweitweise – die Beschwerden zum Abklingen bringen.

Lassen sich Lebensqualität und Bewegungsradius durch konservative Maßnahmen nicht mehr verbessern, kann ein künstliches Gelenk, eine so genannte Endoprothese, die verschlissenen Teile ersetzen. Dadurch können die Beweglichkeit verbessert, Fehlstellungen korrigiert, Dezentrierungen ausgeglichen und vor allem Schmerzen gelindert werden.

Wichtig ist uns eine individuelle Anpassung der weiteren Therapieschritte, die sich an dem jeweiligen Allgemeinzustand, aber auch an den Wünschen der Patienten orientiert. Gesundheitliche Risikofaktoren können sich zum Beispiel auf das Ergebnis der Operation auswirken. Außerdem haben nicht alle Patienten dieselben Ansprüche an die Beweglichkeit. Deshalb gilt für uns die Maxime: Das Einholen von Informationen im Vorfeld einer Operation ist wichtig. Aber es kann nicht das Gespräch mit einem erfahrenen Operateur ersetzen. Wir nehmen uns viel Zeit, um mit Ihnen gemeinsam eine individuelle Therapie zu entwickeln, die auf Ihre Bedürfnisse zugeschnitten ist.

Auf Basis Ihrer Röntgenaufnahmen planen wir ganz exakt den Einbau der Prothese und bestimmen die Größe der Prothese. Hierzu benötigen wir auch eine Computertomographie (CT), die das komplizierte Schultergelenk dreidimensional darstellen und uns somit eine Vielzahl weiterer Informationen geben kann. Da außerdem die Sehnen-Muskelmanschette der Schulter ein wichtiger Motor für die Beweglichkeit ist, benötigen wir zur Beurteilung und für die Planung des Prothesentyps auch eine Magnetresonanztomographie (MRT).

In manchen Fällen wird lediglich der Oberarmkopf ersetzt (zum Beispiel bei einer sogenannten Oberarmkopfnekrose), in manchen Fällen werden Oberarmkopf und Gelenkpfanne ersetzt. Bei einer guten Knochenqualität ohne Osteoporose kann eine sogenannte schaftfreie Schulterprothese eingebaut werden, die am Oberarmkopf ohne und an der Gelenkpfanne mit Knochenzement fixiert wird.

Bei reduzierter Knochenqualität wird eine Verankerung der Prothese über einen Schaft im Oberarmknochen bevorzugt, die ebenfalls zementfrei oder zementiert erfolgen kann.

Eine Sonderform stellt die sogenannte inverse Schulterprothese (als sogenannter Kurzschaft oder als „Normal“-Schaft) dar, die unter anderem bei der oben genannten Defektarthropathie oder bei anderweitig nicht mehr therapierbaren, symptomatischen großen Rissen der Rotatorenmanschette eingesetzt wird.

Wie sieht die weitere Behandlung nach der Operation aus?

Eine effektive Nachbehandlung beginnt schon vor der Operation. So können Ihnen Sport und Bewegung helfen, schneller wieder fit zu werden. Weitere Maßnahmen, die Sie schon vor der Operation durchführen können, sind unter anderem:

  • Kräftigen Sie Ihren Oberkörper und Ihre Rumpfmuskulatur und versuchen Sie eine bestmögliche Beweglichkeit im Schultergelenk zu erreichen.
  • Da das Schultergelenk nach der Operation bis zur Einheilung fixierter Sehnen in einer sogenannten Abduktionsorthese ruhiggestellt wird, achten Sie bereits vor der Operation auf die Sicherstellung der häuslichen Versorgung.
  • Verzichten Sie auf das Rauchen, denn Rauchen beeinträchtigt die Wundheilung.
  • Haben Sie realistische Erwartungen an das Ergebnis der Operation und vor allem Geduld mit der üblicherweise langen Regenerationsphase nach der Operation. Besprechen Sie dies eingehend mit Ihrem behandelnden Arzt.

Nach der Operation wird das Gelenk mit einer Armschlinge (sogenannte Abduktionsorthese) ruhiggestellt. Dies unterstützt die Einheilung von während er Operation fixierten Sehnen. Krankengymnastik beginnt aber frühzeitig analog des mit Ihnen besprochenen Schemas, bevor sich nach Abschluss der Heilung die Rehabilitation anschließt.

In unserem Haus steht Ihnen dabei ein eingespieltes Team aus Physiotherapeuten, Schwestern und Ärzten zur Seite. An den etwa einwöchigen Krankenhausaufenthalt schließt sich nach zirka sechs Wochen eine Rehabilitationsmaßnahme an, die stationär oder ambulant erfolgen kann. Unser Team des Sozialdienstes setzt sich hierzu rechtzeitig mit Ihnen in Verbindung, damit Sie wieder zügig Ihren normalen Lebensrhythmus erreichen.


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