Ambulante Ermächtigung Schmerztherapie für chronisch schmerzkranke Patienten

Akuter Schmerz ist ein Alarmsignal, dass etwas mit dem Körper nicht stimmt. Er ist so etwas wie unser Bodyguard. In vielen Fällen ist die Grunderkrankung aber nichts Bedrohliches, und meistens gilt sie sogar als ausgeheilt. Problematisch wird es erst, wenn die Schmerzen bleiben und chronisch werden. Sie verändern dann gewissermaßen ihre Funktion, werden vom Beschützer zum Aggressor - der Schmerz wird selbst zur Krankheit. Die Multimodale Schmerztherapie ist ein Ansatz, diesem Schmerz zu begegnen.

Hintergrund: Schmerzen können viele Erkrankungen begleiten: Entzündungen, Verletzungen, Tumore, Stoffwechsel- und Durchblutungsstörungen. Auch in der Palliativmedizin hat die Schmerztherapie ihren Platz.

Schmerz - akuter wie chronischer - kann die Lebensqualität stark beeinträchtigen. Aber Sie können viel dafür tun, den Schmerz zu reduzieren und ihn zu bewältigen. Wir wünschen uns, dass nicht die Schmerzen Sie im Griff haben, sondern Sie die Schmerzen.

Ambulante Schmerztherapie

In vielen Fällen reicht die Behandlung in unserer Schmerzambulanz aus, um den Schmerz zu reduzieren. Damit das gelingt, müssen Sie etwas mitbringen: die Bereitschaft, aktiv mitzuarbeiten. Hintergrund: Der erste Schritt auf dem Weg zu einem "Leben mit dem Schmerz" beginnt im Kopf: Sie müssen lernen, den Schmerz zu akzeptieren. Wenn Ihre Gedanken nicht mehr nur um den Schmerz kreisen und um das, was alles nicht mehr geht, dann können Sie Ihre Aufmerksamkeit schrittweise wieder auf andere Dinge richten. Zum Beispiel auf das, was trotz der Einschränkungen möglich ist und woran Sie Spaß haben. An die Stelle des 'Ich kann nicht' tritt dann ein 'Ich kann'.

Mit Ihnen zusammen geht die Klinik für Anästhesiologie, operative Intensivmedizin und Schmerztherapie diese Schritte:

  • Schmerzdiagnose: Anfangs erheben wir eine ausführliche Anamnese, wir möchten wissen: Wie fühlt sich der Schmerz an, wie intensiv er ist, wann trat er das erste Mal auf und welche Therapieformen reduzierten ihn? Wir möchten auch wissen, wie Ihre berufliche und private Situation ist, denn auch Stress, Ängste oder Traumata können sich in Schmerzzuständen ausdrücken. An die Befragung schließt sich eine gründliche körperliche Untersuchung an. Alle diese Informationen helfen uns, der Ursache für Ihre Schmerzen auf die Spur zu kommen.
  • Medikamentöse Behandlung: Anfangs geht es in der ambulanten Therapie darum, die Schmerzen so zu mildern, dass sie für Sie erträglich sind. Dabei helfen neben Tabletten auch Nervenblockaden, Schmerzpumpen oder -katheter die kontinuierlich Schmerzmittel abgeben. Dennoch ist unser Ziel, die Medikamente schrittweise wieder abzusetzen. Sie sind letztlich nur so etwas wie eine Krücke, die wir benötigen, bis andere schmerzlindernde Maßnahmen aus dem Behandlungsplan greifen. Erst wenn die ambulante Schmerztherapie keine Besserung bringt, empfehlen wir Ihnen eine multimodale, stationäre Schmerztherapie.

Wichtig!

Für eine Behandlung benötigen wir eine Überweisung vom Hausarzt oder eines anderen niedergelassenen mitbehandelnden Spezialisten.


Ermächtigte Ärzte im Ermächtigungssplitting

Prof. Dr. med. Gertrud Haeseler

Chefärztin

Dr. med. Tobias F. Gelleschun

Oberarzt, Leitender Arzt Schmerzmedizin

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