Meniskusrisse

Das Kniegelenk besitzt einen Innen- und einen Außenmeniskus. Das elastische Fasergewebe des Meniskus liegt zwischen den Gleitflächen des Oberschenkels und des Schienbeinkopfes und dient unter anderem der Kraftübertragung, der verbesserten Flächenanpassung und der Vergrößerung der Auflagefläche. Insbesondere bei der Übertragung der Kraft spielt der Meniskus eine wichtige Rolle, denn er nimmt einen Teil des Gewichtes auf (30 bis 70 Prozent) und verteilt es gleichmäßig auf das Kniegelenk. Außerdem stabilisiert der Meniskus das Kniegelenk.

Ein Meniskus kann durch Verschleiß, durch ein Trauma (zum Beispiel Verdrehen des Kniegelenks) oder durch die vorzeitige Alterung des Gewebes – meist in Folge einer Über- oder Fehlbelastung – reißen. Risse des Innenmeniskus sind etwa dreifach häufiger als die des Außenmeniskus.

Wie wird ein Meniskusriss diagnostiziert?

Ob der Meniskus tatsächlich gerissen ist, lässt sich mit Hilfe einer klinischen Untersuchung sowie spezifischer Funktions- und Schmerztests feststellen. Ein Röntgenbild kann außerdem knöcherne Verletzungen ausschließen. Oft wird zusätzlich noch eine Kernspintomographie durchgeführt, mit der man neben dem Meniskusriss auch etwaige Begleitverletzungen der Bänder oder des Knorpels diagnostizieren kann.

Wie wird ein Meniskusriss therapiert?

Einen Meniskusriss kann man je nach Schweregrad sowohl konservativ als auch operativ behandeln. Bei einem stabilen Meniskusriss oder einem Verschleiß des Gewebes wird oft eine konservative Therapie favorisiert – vorausgesetzt, alltägliche Belastungen verursachen keine wesentlichen Beschwerden.

Größere Risse, die einfache Alltagsbelastungen und Sport nicht zulassen oder sogar zu Gelenkblockaden führen (das Gelenk kann nicht mehr vollständig gestreckt oder gebeugt werden), sollten operativ behandelt werden. Der Eingriff erfolgt minimal-invasiv durch eine sogenannte Arthroskopie (Gelenkspiegelung). Aufgrund der erheblichen Langzeitfolgen für das Kniegelenk (Knorpelverschleiß mit Entwicklung einer frühzeitigen Arthrose) sollte man so viel Gewebesubstanz wie möglich erhalten. Insbesondere Risse in der basisnahen und gut durchbluteten Zone können mit einer Naht oder einer sogenannten Refixation (die Rissenden werden aneinander fixiert) operativ mit guten Heilungschancen behandelt werden. Ob eine Meniskusnaht möglich ist, kann ein erfahrener Operateur während der Operation beurteilen.

Wenn man das Meniskusgewebe nicht nähen kann, muss eine Teilentfernung des Meniskus erfolgen. Wir entfernen dabei von dem Gewebe so viel wie nötig und so wenig wie möglich, um eine größtmögliche Auflagefläche zu erhalten.

Die Durchführung eines operativen Meniskusersatzes wird wegen des sehr strengen Indikationsspektrums selten durchgeführt. Der Erfolg dieser Operation ist unter anderem abhängig von einer geraden Beinachse (kein O- oder X-Bein), intakten Bändern (zum Beispiel Kreuzband) und einem gesunden Knorpel. Gerade bei jungen Patienten, bei denen der Meniskus großflächig entfernt werden musste, kann unter bestimmten Voraussetzungen der Meniskusersatz diskutiert werden.

Wie sieht die weitere Behandlung nach der Operation aus?

Nach einer entzündungshemmenden Therapie sollten Sie am Anfang die Belastung geringhalten. Die Verwendung von Gehstützen kann bei einer Teilentfernung etwa für zehn Tage notwendig sein. Nach einer Meniskusnaht müssen Sie für eine längere Zeit die operierte Struktur durch den Einsatz von Gehstützen entlasten. Anschließend beginnt ein moderater Belastungsaufbau. 

In den ersten sechs Wochen nach einer Meniskusnaht dürfen Sie das Kniegelenk nicht über einen rechten Winkel beugen, also nicht in die Hocke gehen. Eine intensive sportliche Betätigung ist frühestens nach vier, eher nach sechs Monaten sinnvoll. Nach einer Teilentfernung des Außenmeniskus sollten Sie ebenfalls eine Sportkarenz für mehrere Wochen einhalten. Nach Teilentfernung des Innenmeniskus ist hingegen eine zügige Wiederkehr zu sportlichen Belastungen möglich.


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