Ein wichtiger Behandlungsschwerpunkt in unserer Klinik ist die Rehabilitation nach Schlaganfällen. Der Schlaganfall ist die häufigste Ursache für Immobilität und Pflegeabhängigkeit im Alter.
Etwa alle zwei Minuten erleidet ein Mensch in Deutschland einen Schlaganfall. Ein ausgedehnter Schlaganfall lässt ein menschliches Gehirn innerhalb von Stunden um bis zu 36 Jahre altern, da die plötzliche Durchblutungsstörung des Schlaganfalls bis zu 1,2 Milliarden Neurone (Nervenzellen) zerstört, bis zu 8,3 Billionen Synapsen (Zellverbindungen) lahmlegt und bis zu 7.140 km Myelinfasern (Nervenleitungen) zerstört. Da dieser krankhafte Störungsprozess sich in Sekunden und Minuten ausbreitet, ist dies ein Notfall und Eile in der Behandlung geboten. Ein Schlaganfall ist IMMER ein Notfall und sollte umgehend vom Notarzt versorgt werden – denn Zeit kostet Gehirn!
In der Rehabilitation von Schlaganfall-Patienten sind drei Dinge entscheidend: Bewegung; Sprache und Schlucken wieder zu lernen. Dies gehört zu unserem Leistungsspektrum in der Frührehabilitation nach Schlaganfällen.
In 20 Prozent ist der Schlaganfall durch ein Zerreißen des Blutgefäßes mit Blutung in das Hirngewebe bedingt. In 80 Prozent findet sich eine verschlossene Hirnschlagader, die einen Versorgungsmangel des Hirngewebes auslöst.
Ein weiteres Ziel ist, die genaue Ursache des Schlaganfalls herauszufinden. Durch Volkskrankheiten wie Bluthochdruck oder Diabetes mellitus, der schmerzlos süßen Zuckerkrankheit, sind oftmals kleine Hirngefäße erkrankt. Schlagadern am Hals können eingeengt oder verschlossen sein. Bei gutem einem Drittel der Patienten findet sich eine Gerinnselbildung im Herzen im Rahmen von Herzrhythmusstörungen oder anderen Herzerkrankungen. Diese Ursachen müssen erkannt und dann gezielt zur Vorbeugung weiterer Schlaganfälle behandelt werden.