Verletzungen des Schultereckgelenks (AC-Gelenksprengung oder -luxation)

Das Schultereckgelenk (Acromio-Clavicular-Gelenk) wird aus dem Schulterdach (Acromion) und dem nach außen zeigenden Teil des Schlüsselbeins (Clavicula) gebildet. Nach einem Sturz kann es zu einer oft schmerzhaften Prellung des AC-Gelenks kommen. Zerreißen bei dem Sturz (z. B. beim Mountainbiken) die das Schultereckgelenk stabilisierenden Bänder, kann das äußere Ende des Schlüsselbeins vermeintlich höher treten und ist als schmerzhafter Wulst sichtbar. Durch die bestehende Instabilität lässt sich die Clavicula nach unten drücken, was als Klaviertastenphänomen bezeichnet wird.

Wie wird die AC-Gelenkluxation therapiert?

Prellungen und gering ausgeprägte Verschiebungen des Schultereckgelenks kann man konservativ mit einer kurzfristigen Ruhigstellung und anschließender Physiotherapie erfolgreich behandeln.

Hochgradige Zerreißungen des Bandapparates, die mit einer ausgeprägten Instabilität einhergehen, müssen jedoch chirurgisch behandelt werden. Ein konventionelles Röntgenbild gibt einen Hinweis über das Ausmaß der Instabilität und kann einen Knochenbruch ausschließen. Eine Kernspintomographie (MRT) des Schultergelenks leistet zur Darstellung von inneren Gelenkverletzungen gute Dienste.

Die Stabilisierung kann entweder mit einer Platte oder, wenn es der Befund zulässt, in minimal-invasiver Technik durch eine Gelenkspiegelung (Arthroskopie) erfolgen. Mit einer Kombination aus sehr starken, extrem belastbaren Fäden und kleinen Metallplättchen können wir die Einheit zwischen dem Schulterdach (Acromion) und dem Schlüsselbein (Clavicula) wiederherstellen. Die Metallplättchen müssen in der Regel und im Gegensatz zur Verwendung einer Platte nicht wieder entfernt werden.

Chronische und lang andauernde Luxationen des AC-Gelenks sind deutlich schwieriger zu behandeln. Grundsätzlich kann auch hier eine arthroskopisch gestützte Operation in Erwägung gezogen werden. Jedoch ist dieser Eingriff oft sehr aufwendig, weil zum Beispiel ein Sehnentransplantat eingesetzt werden muss. Deshalb sollten Sie sich nach einer Verletzung des Schultereckgelenkes sehr schnell bei einem Arzt vorstellen.

Wie sieht die weitere Behandlung nach der Operation aus?

Zur Sicherung der operativ erreichten Stabilität wird das Schultergelenk über mehrere Wochen mit einer Bandage (Orthese) ruhiggestellt. Die Beweglichkeit des Schultergelenks wird nach einem vorgegebenen Schema und unter Kontrolle eines Physiotherapeuten Schritt für Schritt erhöht. Dabei müssen Sie allerdings frühzeitige Zug-, Druck-, Scher- und Gewichtsbelastungen insbesondere in den ersten 8 Wochen unbedingt vermeiden. Nach etwa 6 bis 9 Monaten sind Sie wieder sportfähig und können auch Überkopfsportarten ausüben.


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