Das Engpass-Syndrom des Schultergelenks (Impingement-Syndrom)

Das Engpass-Syndrom fasst eine Vielzahl von Ursachen zusammen, die das Gleiten der Muskel-Sehnen-Manschette unter dem Schulterdach behindern. Angeborene oder erworbene Formveränderungen des Schulterdachs oder Knochenausziehungen am Schultereckgelenk bei einer Arthrose können zu einer Einengung des Raums und dadurch zu einer Gleitbehinderung der Sehnen führen. Auch von den Sehnen ausgehende Veränderungen – zum Beispiel Ablagerungen bei einer Kalkschulter – können den Raum einengen, ein freies Gleiten der Sehnen behindern und zu einer Einklemmung der Sehnen und des Schleimbeutels führen. Dieses Phänomen wird als ‚Impingement’ bezeichnet.

Symptome

Patienten klagen unter anderem über nächtliche Schmerzen beim Liegen auf der betroffenen Schulter oder über Schmerzen, die vor allem beim Abspreizen des Armes vom Körper auftreten. Manchmal tritt ein Kraftverlust auf, Überkopfarbeit ist schmerzbedingt oft eingeschränkt. Durch Druck des Schulterdachs auf die Muskel-Sehnen-Manschette und die darüber liegenden Schleimbeutel kommt es zu einem schmerzhaften Entzündungsreiz. Bei langwierigen Verläufen können auch bleibende Schädigungen der Sehnen bis zu deren Riss die Folge sein.

Wie wird das Impingement-Syndrom therapiert?

In der frühen Phase des Engpass-Syndroms lindern abschwellende und schmerzstillende Medikamente sowie lokale Eispackungen die Beschwerden. Nach dieser ersten Schonung können Patienten durch eine eigenständige Übungstherapie wieder beschwerdefrei werden. Sollte trotz einer andauernden und konsequenten Behandlung die schmerzhafte Bewegungseinschränkung anhalten, ist in manchen Fällen ein chirurgischer Eingriff möglich.

Ziel der Operation ist das Wiederherstellen des freien Gleitens der Sehne unter dem Schulterdach. Durch eine arthroskopische Operation – im Volksmund auch Schlüssellochoperation genannt – können wir den Gleitraum unter dem Schulterdach vergrößern. Dazu entfernen wir den entzündlich verdickten und vernarbten Schleimbeutel und die knöchernen Veränderungen des Schulterdachs. Sollte eine der Sehnen bereits geschädigt sein, kann sie im gleichen Eingriff wieder an ihrem Ansatz befestigt werden.

Wie sieht die weitere Behandlung nach der Operation aus?

Schon ab dem ersten Tag nach der Operation bewegen die Patienten unter Anleitung eines Physiotherapeuten ihren Arm wieder. Dies ist unbedingt notwendig, um Verklebungen des Gewebes vorzubeugen. Nach einem kurzen stationären Aufenthalt wird die weitere Therapie ambulant durchgeführt. Sofern keine Operation an der Sehne durchgeführt wurde, bedarf es nur einer kurzen Ruhigstellung der operierten Schulter. Die Rehabilitation nach einem operativen Eingriff an der Schulter kann jedoch ein langsamer Prozess sein. Damit Sie genau wissen, wie der weitere Therapieverlauf aussieht, händigen wir Ihnen ein spezielles, mehrere Wochen dauerndes Nachbehandlungsprogramm aus.


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